Neubau im Moment zu teuer
Der Umbau des Kindergartens Kochkeller soll etwa an Pfingsten 2018 beendet sein. Wenn es da nicht noch einige Probleme mit der Finanzierung gäbe. Die CSU-Fraktion suchte am Montagabend mit dem Träger, dem Diakonieverein, nach geeigneten Lösungen.
von Autor GFR
Gut 60 Jahre alt
Handlungsbedarf besteht auf jeden Fall. Im gut 60 Jahre alten Gebäude nagt der Zahn der Zeit, machte Siegfried Balzer, der Vorsitzende die Diakonievereins, deutlich. Außerdem sei der Brandschutz grenzwertig. Die Feuerwehr werde den gegenwärtigen Zustand nicht mehr lange dulden. Vorarbeit hat der Diakonieverein laut Balzer bereits geleistet, denn mit dem Wohnungsunternehmen (WU) als unmittelbarem Nachbarn seien Grenzabstand und Wegerecht geklärt. Zumal das WU sehr am Erhalt dieses Kindergartens im Stadtteil interessiert sei. Aber: "Grundsätzlich brauchen wir mehr Fläche, vor allem für Personal- und Funktionsräume", betonte Balzer gegenüber der CSU-Fraktion, die fast vollständig vor Ort war. Mehrfach sei an der Immobilie nachgebessert worden, aber um alle gesetzlichen Vorgaben umsetzen zu können, sei für den Diakonieverein der Neubau die einzige Option. Der koste allerdings fast 1,5 Millionen Euro. Aber dafür spare sich der Träger auf Jahre hinaus immer wieder notwendige Nachbesserungsarbeiten, die sich im Lauf der Zeit ordentlich summieren würden.
Jeweils zu einem Drittel
Die aktuelle Kostenverteilung sehe vor, dass sich Stadt, Freistaat und Träger je zu einem Drittel beteiligen. Der Diakonieverein sei aber kaum in der Lage, eine halbe Million Euro zu schultern. Da die Sanierungskosten laut CSU-Fraktionschef Dieter Mußemann mit gut einer Million Euro zu Buche schlagen würden und durchaus noch höher sein könnten, plädiere seine Partei für einen Neubau. Das sei die sinnvollste Lösung, denn damit könne eine Vergrößerung von 211 auf dann 265 Quadratmeter erreicht werden. Vor gut einem halben Jahr habe der Stadtrat den Bedarf festgestellt. Um von der Drittel-Regelung abzuweichen zu können, müssten laut Mußemann schon besondere Gründe vorliegen. Doch dann könnten andere Träger auch eine Sonderregelung einfordern.
"Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", unterstrich Siegfried Balzer und meinte damit auch Finanzierungsgespräche mit der evangelischen Landeskirche und der Landessynode. Für Oberbürgermeister Michael Cerny steht fest, dass der Kindergarten Kochkeller an seinem derzeitigen Standort bestehen bleiben muss. Er werde mit der Verwaltung weitere Fördermöglichkeiten ausloten, unter Umständen könne die Stadt mit einer Zwischenfinanzierung helfen. Auch Michael Cerny plädierte für einen Neubau, da sich alle Beteiligten weitere Kosten für den Bauunterhalt sparen könnten.
Investition in die Zukunft
Siegfried Balzer brachte seine Sicht der Dinge mit Blick auf die Kosten auf den Punkt: "Jeder, der über die von uns beantragten Fördermaßnahmen entscheidet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass der heute in diesen Kindergarten investierte Euro später ein Vielfaches an Aufwendungen für die Jugendhilfe einsparen.